Schleifkottenbahn GmbH - Neue Impulse für den Schienenverkehr

Deutsche Bahn kündigt serienweise Grundstücke und erzwingt Abbruch: Ohne Rücksicht auf Existenzen

Von St. Aschauer-Hundt

PLETTENBERG. Peter Ziemann ist einer von denen, wie sie die Politik gerne vorf?hrt, wenn eine „Ein Ruck mu? durch Deutschland gehen“-Rede
gehalten wird. Der Betriebsleiter der Firma Stuhldreier beherrscht seine Maschinen ebenso wie das kaufm?nnische Fach; sechs
Existenzen h?ngen an der Metallwarenfabrik. Wie die gleiche Staatlichkeit wirklich mit einem Mittelst?ndler umspringt,
erlebten Peter Ziemann und seine Mitarbeiter soeben am eigenen Leibe. Die Deutsche Bahn AG, ein hundertprozentiger
Staatsbetrieb, erzwang die R?umung des Betriebsgel?ndes im Kahley und setzte den Abbruch des Betriebes durch. Die Fl?che soll
meistbietend verh?kert werden – money makes the world go around!
„Schwiegervater hat den Betrieb 1952 gegr?ndet und 1957 das Grundst?ck im Kahley von der Bundesbahn angepachtet.“
Vertragsbestandteil war, bei einer K?ndigung den Betrieb beseitigen zu m?ssen. 40 Jahre lang verstanden sich die Firma
Stuhldreier und die Bundesbahn gut, bis 1997 die zur Aktiengesellschaft mutierte Staatsbahn, vertreten durch ihre Immobilien-
Verwertungsfirma DB-Imm den Vertrag k?ndigte. „Im Brief stand lapidar, da? wir binnen drei Monaten ausziehen und abrei?en
m??ten. Das Grundst?ck werde verwertet.“

Peter Ziemann, der Betriebsleiter der Firma Stuhldreier sah sich – wie etliche Gewerbetreibende auch – mit der
ruppigen K?ndigung der Immobilienverwertungsfirma DB-Imm konfrontiert. Ziemann wurde gezwungen, seinen Betrieb im Kahley
innerhalb k?rzester Zeit zu schlie?en und abzubrechen. Seine Erfahrungen mit der „neuen Bahn“: „Skrupellos, zu keiner
Konzession bereit. Ob Existenzen auf dem Spiel stehen, spielt keine Rolle, das ist denen ganz egal.“ Bei der Firma
Stuhldreier arbeiten sechs Leute. Mit Ziemann erhielten vier weitere Mieter im Kahley die K?ndigung. „Dabei hatten wir ein Gebot abgegeben, um das Grundst?ck
zu kaufen.“ Die Immobilienfinna hielt es nicht einmal f?r n?tig, den Eingang zu best?tigen. Ziemann ging zum Anwalt, legte
Widerspruch ein. „Das brachte aber gar nichts – die Bahn hat sich auf nichts eingelassen.“ Der Betrieb im Kahley war nicht zu
retten. „Es ist nur gelungen, die Frist etwas zu dehnen, um den geordneten Auszug zu erm?glichen.“
Gl?cklicherweise besitzt die Firma Stuhldreier oberhalb der Wei?en Ahe in Herscheid eine weitere Fabrikationshalle. In der
wurde deponiert, was aus dem abzubrechenden Betrieb weiterverwendet werden sollte. „Von f?nf Tafelscheren konnten wir nur
zwei behalten. Die drei anderen Scheren mu?ten wir verkaufen. Einen Teil der Produkte, die wir am Kahley anbieten konnten,
mu?ten wir einstellen.“ – Der Schaden ist betr?chtlich: Die Halle mit Kranbahn hat einen Wert von 270 000 Mark, hinzu kommen
30 000 Mark Abbruchkosten. Die Bahn verweigerte kategorisch jeden Ausgleich. Im Gegenteil: Sie fordert von Ziemann eine
Strafgeb?hr, weil der zwei Monate zu sp?t abri?. Ziemann dazu: „Die Stadt brauchte vier Monate, bis sie die Abri?genehmigung
aussprach. Daf?r m?ssen wir nun auch noch bluten.“

Das war der Betrieb Stuhldreier im Kahley. Seit 1957 war das Unternehmen hier ans?ssig. Die Fl?che hatte man von der
damaligen Deutschen Bundesbahn gemietet und sich 40 Jahre gut mit der DB verstanden. Die neue Bahn AG warf die Firma
Stuhldreier kurzerhand heraus und erzwang den Abbruch der von Stuhldreier gebauten Halle – auf Kosten des Betriebes,
entsch?digungslos. Gestern kam der Bagger.

Quelle: S?derl?nder Tageblatt


Streckeninspektion: Junge Leute gingen Akteuren zur Hand

Halver – Sie waren bei ihrer Inspektion nicht allein, die Gesellschafter der Schleifkottenbahn GmbH. Einige interessierte
Halveraner, darunter auch eine Pfadfindergruppe, hatten sich am Samstag am Kulturbahnhof eingefunden, bei der
Streckenbegehung behilflich zu sein. Es wurde M?ll gesammelt, Unkraut gezupft und auch die Weichen, die total eingerostet
waren, wurden geschmiert und wieder g?ngig gemacht. Zum Abschlu? der Aktion unternahm man mit den jungen Leuten nat?rlich
auch eine Fahrt mit dem SKL. An verschiedenen Stellen, so Stefan Heinrich, sei jedoch beobachtet worden, da? Menschen ?ber
die Schienen spazieren gingen: „Das ist grunds?tzlich nicht statthaft“, betont er noch einmal, „weil es viel zu gef?hrlich
ist.“

Quelle: Allgemeiner Anzeiger


Schleifkottenbahn: Herpine soll ein Haltepunkt werden / Inspektionsfahrt bot überblick

Von Katrin Wolff

Halver. „Achtung an Gleis 1, T?ren schlie?en, der Zug f?hrt ab“ – ein lautes Pfeifsignal und los geht die Fahrt. So
hoffen viele, da? es in n?chster auch wieder am Halveraner Bahnhof ert?nt.
Am sp?ten Mittwoch Nachmittag machten die Verantwortlichen der ‚Schleifkottenbahn‘-AG einen ersten Schritt. Mit einem
Baufahrzeug besichtigten sie die Strecke Halver – Oberbr?gge, um sich einen ?berblick ?ber den Zustand des Bahngel?ndes zu
verschaffen. „So k?nnen wir sehen, was noch zu machen ist“, erkl?rt Stefan Heinrich, f?r den es jedoch nicht die erste
„?berblicks-Fahrt“ auf den heimischen Schienen war.
Langsam setzt sich das Fahrzeug, welches sich seit einem Jahr im Besitz der Schleifkottenbahn-AG befindet, jedoch wegen der
langen Genehmigungsfrist erst jetzt genutzt werden kann, in Bewegung. Christian Melzer, gepr?fter Lokomotivf?hrer und eigens
aus K?ln angereist, mu? vor jeder Fahrt mit der Arbeitsplattform der Schleifkottenbahn AG einen eigenen Fahrplan ausf?llen.
Jetzt bet?tigt er noch einmal kr?ftig die Pfeife. Dann verl??t das Arbeitsfahrzeug das Bahnh?fsgel?nde und geht „auf eine
sehr sch?ne Strecke“, so Melzer. Er h?lt den Abschnitt zwischen Halver und Oberbr?gge f?r ein ausgesprochen sch?nes
Streckenst?ck.

Unter der Br?cke an der Frankfurter Stra?e zeigt sich jedoch schon, was viele von Umweltschutz halten. Haufenweise Dosen,
Papier und Flaschen liegen dort zwischen den Schienen. Ein erster Punkt f?r die Aufr?umarbeiten.
Weiter geht es, vorbei am Wald- und Freizeitbad Herpine, nat?rlich mit einem lauten Pfeifen. Das soll die „Wassernixen“
aufmerksam machen. „Wir wollen auch gerne hier einen Haltepunkt einrichten“, erl?utert Friedrich-Wilhelm Kugel ?berlegungen
der Schleifkottenbahn AG und f?gt hinzu, „damit die Freizeit-Urlauber aus dem Ruhrgebiet das Schwimmbad auch besuchen k?nnen“.
Am Schienenrand ragen immer wieder Zweige in die Strecke. Etliche Fichten haben sich selber ges?t, die noch „entsorgt“
werden m?ssen. Also einiges an Arbeit, was den Verantwortlichen bevorsteht. Doch f?r die sch?ne Strecke durch die Halveraner
Landschaft lohnt sich der Aufwand. „Strecken wie diese sind ein unwahrscheinliches Kapital“, sagt Stefan Heinrich und
Friedrich-Wilhelm Kugel meint: „Eine einmalige Strecke f?r Eisenbahnfans“
Hoffnung auf viele Helfer
Nach rund sieben Kilometern, etwa 15 Minuten Fahrzeit, auch durch einen Tunnel, ist das Fahrzeug, das als
H?chstgeschwindigkeit 70 km/h erreicht, fast in Oberbr?gge angekommen. Aber nur fast, denn es darf nur bis zum
Schutzhaltesighal kurz vor dem Ortseingang fahren.
Kurz vor Oberbr?gge endet die Fahrt vorerst.

„F?r den weiteren Streckenteil ist die Frist“abgelaufen“, erkl?rt Stefan
Heinrich die Sperrung der Bahn-AG. Die Br?cke k?nnen sie jedoch f?r das neue T?V-Siegel selber erneuern.
Die ersten H?userfassaden von Ehringhausen sind zu erkennen. Sonst sieht das Auge nur weite Wiesen Und W?lder, Natur pur.
Kaum vorstellbar, das irgendwo noch eine Stra?e herf?hrt. Drei kleine Rehe springen durch das Gras und quer ?ber die Strecke,
so das Bahnf?hrer Christian Melzer vorsichtshalber etwas „Gas“ zur?cknimmt.
Ein frischer Wind bl??t in das sechssitzige Fahrzeug hinein. Die Sicht nach drau?en ist ein wenig gest?rt, denn die Scheiben
des Baufahrzeuges weisen gro?e Einschlagstellen auf. „Ich denke, da? war ein „dummer Jungenstreich“, meint Stefan Heinrich.
Er erhofft sich einige Hinweise aus der Bev?lkerung auf die T?ter; w?nscht sich jedoch, da? sie sich selbst melden. „Wir
sehen keine Geldstrafe vor, sondern das sie bei der Bahn helfen, daf?r Interesse finden und nicht alles kaputt machen“, so
Heinrich.
Die Verantwortlichen der Schleifkottenbahn-AG w?rden sich freuen, wenn eine ?hnliche Resonanz der Halveraner wie beim
B?rgerbus aufkommt. Jedoch soll die Bahn nicht „nach Fahrplan fahren, sondern nach Bedarf“, erz?hlt Friedrich-Wilhelm Kugel.
?berlegt wird derzeit an eine Sonderfahrt mit einer Dampflok zum Halveraner Herbst, die ?ber Essen, Dortmund und Hagen nach
Halver fahren soll.“
Am morgigen Samstag treffen Sich um 10 Uhr die acht Aktiven der Schleifkottenbahn-AG am Bahnhof, um mit den Aufr?umarbeiten
zu beginnen. „Wir haben einen zugelassenen Fahrer gefunden“, erkl?rt Stefan Heinrich zum Start der Aktion. Er w?rde sich
freuen, wenn einige Halveraner beim Aufr?umen der Trasse mit anpacken w?rden.

Vorsicht Bahnbetrieb!

Die Bahntrasse zwischen Halver und Oberbr?gge hat die Schleifkottenbahn AG bereits von der Deutschen Bahn ?bernommen. ‚
Morgen starten die Aufr?umarbeiten am Schienenstrang. ?ber das Bahngel?nde in der Stadt wird noch verhandelt. Die
Schleifkottenbahn AG rechnet damit, das im August die Vertr?ge unterzeichnet werden k?nnen.
F?r Anlieger, Spazierg?nger oder spielende Kinder gilt bereits jetzt wieder: Vorsicht an den Gleisen. W?hrend der
Aufr?umarbeiten findet bereits wieder Bahnbetrieb statt.

Eintrag der Schleifkottenbahn GmbH in das Handelsregister Nr. 178/ Freitag, 31. Juli 1998
27.Juli 1998 – Schleifkottenbahn GmbH, Halver. (Staklenberg 1,58553 Halver). Gegenstand des Unternehmens ist; –
die Durchf?hrung von Eisenbahnverkehr – das Betreiben von Eisenbahninfrastruktur – die Entwicklung und Erprobung von
Schienenfahrzeugen und Eisenbahnkomponenten; – die Entwicklung und Erprobung von selbstfahrenden Transporteinheiten (STE);
– die Aus- und Weiterbildung junger Menschen zum Betreiben dieser Systeme; – die Herstellung von und der Handel mit
Eisenbahnkomponenten; – der Betrieb verschiedener Eisenbahnstrecken, insbesondere der Strecke Halver-Oberbr?gge, vorbei an
der Gemarkung Schleifkotten. Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Gesch?fte zu t?tigen, die dem Gesellschaftszweck mittelbar
oder unmittelbar dienlich sind. Sie kann andere Unternehmen erwerben, sich an diesen beteiligen oder die Gesch?ftsf?hrung f?r
diese Unternehmen ?bernehmen. Stammkapital: 50 000,00 DM. Gesch?ftsf?hrer: Kaufmann Stefan Heinrich, Halver und
Gesch?ftsf?hrer Friedrich-Wilhelm Kugel, Kierspe. Gesellschaft mit beschr?nkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am
1.Februar 1998 abgeschlossen. Die Gesellschaft hat einen oder mehrere Gesch?ftsf?hrer. Der oder die Gesch?ftsf?hrer sind
einzelvertretungsberechtigt und von den Beschr?nkungen des ? 181 BGB befreit. Kaufmann Stefan Heinrich und Gesch?ftsf?hrer
Friedrich-Wilhelm Kugel sind von einzelvertretungsberechtigten Gesch?ftsf?hrern bestellt und von den Beschr?nkungen des
? 181 BGB befreit. Als nicht eingetragen wird ferner bekanntgemacht: Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nur im
Landesanzeiger und in der Westf?lischen Rundschau.

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU


Halver wieder Heimatbahnhof / Fußgänger: Vorsicht an den Gleisen

Halver (bo) – Es gibt wieder einen Zug, dessen Heimatbahnhof Halver ist. Heimatbahnhof des SKL, mit dem die Schleifkottenbahn
GmbH die Strecke nach Oberbr?gge unterhalten will, ist – nat?rlich – Halver. Obwohl der SKL, der Schwerkleinlastwagen, dank
?bersch?ssiger Kr?fte Unbekannter demolierte Scheiben im F?hrerhaus hat und l?ngst nicht mit den Visionen korrespondiert, die
sich die Gesellschafter der Schleifkottenbahn GmbH hinsichtlich der Fahrzeuge der Zukunft auf der Bahnstrecke nach Oberbr?gge
machen: Das Schild mu?te her.

Am heutigen Samstag wird – wie berichtet – der Schienenstrang inspiziert. Freiwillige, die bei der Unterhaltung der Strecke
behilflich sein wollen, k?nnen sich um 10 Uhr am Kulturbahnhof einfinden.
Fu?g?nger, die sich an den zuletzt ungef?hrlichen Weg ?ber die Gleise gew?hnt haben, weist der in den Startl?chern stehende
private Bahnbetreiber darauf hin, das sie in Zukunft immer wieder mit der M?glichkeit eines ein- oder abfahrenden Zuges
rechnen und dementsprechend vorsichtig sein m?ssen.

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU


Bahnstrecke: Schleifkottenbahn GmbH ist ab 25. Mai Eigentümer

Halver (bo) – Mit dem Fahrplanwechsel am 25. Mai geht die nicht mehr befahrene Bahnstrecke von Halver nach Oberbr?gge von der
Deutschen Bahn AG in das Eigentum der Schleifkottenbahn GmbH ?ber. Das best?tigten gestern auf Nachfrage sowohl der Essener
Pressesprecher der Bahn AG, Manfred Pietschmann, als auch der Mitgesellschafter der Schleifkottenbahn GmbH, Stefan Heinrich.
Den Eisenbahnfreunden ist die Reaktivierung des Schienenstranges 1,5 Mio. Mark wert. Heinrich versicherte, da? die GmbH zu
ihrem im M?rz gegebenen Wort stehe, st?dtebauliche Vorstellungen nicht zu durchkreuzen.

Quelle: Allgemeiner Anzeiger


Zwei Züge sollen pro Tag durch Halver rollen/Verladestation zwischen Frankfurter Straße und Parkplatz

Halver (k?m) „Wir wollen in Halver Transportdienstleistungen mit einem gewissen Service anbieten. Unser Konzept unterscheidet
sich von dem der Bahn.“ Das erkl?rte auf der von B?rgermeister Filling einberufenen Versammlung Stefan Heinrich, Betreiber
der „Schleifkottenbahn“.
Zwei Fahrten zwischen Halver und Oberbr?gge schweben den Bahnbetreibern vor: morgens eingehender Zugverkehr, abends
abgehender Zugverkehr. In Hagen sollen entsprechende Anschl?sse gesucht werden. „Die Nachfrage ist da“, versicherte Heinrich.
Die G?termenge sei gro?. Alles,was in Lastwagen transportiert werde, das k?nne auch ?ber die Schiene rollen. Oberbr?gge,
Br?gge und Hagen nannte Heinrich als ?bergabepunkte f?r die Schleifkottenbahn.
Verladen werden sollen die G?ter in Halver zwischen Br?cke Frankfurter Stra?e und Parkplatz Kulturbahnhof. Dort soll eine
entsprechende Rampe gebaut werden. Die Zufahrt soll ?ber das kurze St?ck Hagedornstra?e erfolgen. Fernziel „in zehn Jahren“
sei eine G?terverlagerung weg vom Bahngel?nde. Ein Gel?nde am Umspannwerk der Elektromark k?nnte hier in Betracht kommen,
erl?uterte Heinrich auf Anfrage.

Transportiert werden k?nnten von der Schleifkottenbahn nach Halver Mineral?l, neue Kraftfahrzeuge, Stahlerzeugnisse oder
Waren f?r die Landwirtschaft. Teile f?r Autohersteller, Brennholz, S?gesp?ne, Schrott oder M?ll k?nnten Halver per Bahn
verlassen.
Friedrich-Wilhelm Kugel, ebenfalls bei der Schleifkottenbahn engagiert, bezeichnet den Personenverkehr als Fernziel. Er
w?rde vermutlich nicht in eigener Regie durchgef?hrt, dem Betreiber w?rden lediglich die Gleise zur Verf?gung gestellt.
Voraussetzung f?r einen Personenverkehr sei aber die ?ffnung der Strecke Gummersbach-K?ln. In Halver best?nde eine „einmalige
Chance dadurch, das die Gleise noch liegen“. Die Bahn der Zukunft werde umweltfreundlich sein. Sie werde weniger Energie
verbrauchen als Lastwagen.
Im Freizeitverkehr sieht Kugel gro?e Chancen f?r die Bahn: „Organisierter Ausflugsverkehr aus dem Ruhrgebiet, das w?re so
eine M?glichkeit“. Kugel und Heinrich k?ndigten Pl?ne der Schleifkottenbahn f?r die n?chsten vier Wochen an. Darin sollen
Nutzungsm?glichkeiten des Bahngel?ndes aufgezeigt werden.
Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber postulierte die Sorgen der Anlieger. Sie h?tten Angst, das sich die Zust?nde auf dem
Bahngel?nde durch das Engagement der Schleifkottenbahn verfestigen w?rden, das sie auch in Zukunft unter L?rm, Staub und
Gestank leiden m?ssten. Kammenhuber: „Die Anlieger haben genug ertragen.“ Der Verwaltungschef forderte „Druck auf die Firmen,
damit sie das Bahngel?nde freigeben“. Das m?sse schnell geschehen. Bei einer entsprechenden Zusammenarbeit mit der Stadt bot
Kammenhuber der Schleifkottenbahn die Hilfe der Stadt an. Konfrontation seitens der Stadt sei nicht gew?nscht. Die
Realisierung der Bahnstrecke werde begr??t. „Aber das ganze,“ betonte Kammenhuber,“mu? am Bahnhof enden.“
Unterst?tzung signalisierten auch Sprecher der SPD-Fraktion. Gerd Burges an die Adresse der Schleifkottenbahn: „Sie bekommen
Beifall f?r ihr Unternehmen , wenn die Strecke am richtigen Punkt endet.“
„Die Zust?nde des Schrottlagerplatzes sind unhaltbar. Wir werden den Vertrag sofort k?ndigen“, lie? Stefan Heinrich keine
Zweifel. Eine konstruktive Versammlung mit guten Ergebnissen – diese Bilanz zog am Ende B?rgermeister Filling, der die zwei
Parteien an „einen Tisch“ gebracht hatte. Auch in Zukunft wolle er auf sachliche Gespr?che setzen – und nicht auf
Konfrontation in der ?ffentlichkeit.

WR-Kommentar

Stefan Heinrich gegen den Rest der Welt – so k?nnte man die Situation am Dienstag Abend bei der von B?rgermeister Filling
einberufenen Versammlung im „Berliner Platz“ beschreiben. Der potentielle Betreiber der Bahnstrecke Halver-Oberbr?gge hatte
einen schweren Stand. Die Anlieger waren w?tend, weil sie eine Verfestigung der unhaltbaren Zust?nde auf dem Bahngel?nde
bef?rchten. Skepsis herrschte zudem bei fast allen im Saal, was die Umsetzung der Bahn-Pl?ne betrifft.
Stefan Heinrich vers?umte es, gleich zu Beginn eine eindeutige Stellungnahme abzugeben. „Das nicht ben?tigte Gel?nde bekommt
die Stadt, den zwei Firmen auf dem Bahngel?nde wird gek?ndigt“ – als Heinrich das gegen Ende der Veranstaltung versprach,
gl?tteten sich die Wogen.
Aber, wie gesagt, der Mann hatte es schwer und mu?te sich zweitweise f?hlen wie vor ein Tribunal gezerrt. Besonders Dieter
Seuthe sorgte mit Polemik f?r eine giftige Atmosph?re. Von seiner Art zu diskutieren distanzierten sich dann auch zu Recht
andere Besucher.
Die Stadt kann zufrieden sein mit den Versprechungen von Heinrich. Sie mu? demnach nicht mehr bef?rchten, das die
st?dtebauliche Entwicklung in diesem Bereich „den Bach runtergeht“. Und auch die geplagten Anlieger k?nnen aufatmen: den zwei
Firmen wird gek?ndigt.

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU


Stadt erhält nicht benötigtes Gelände der ‚Schleifkottenbahn‘ zur Bebauung

Von Rolf K?mmerer

Halver. Die Schleifkottenbahn GmbH wird nach der Vertragsunterzeichnung am 1. April so schnell wie m?glich nicht ben?tigtes
Bahngel?nde an die Stadt ver?u?ern. Die Stadt wird dann f?r das Gel?nde einen Bebauungsplan aufstellen. Den Firmen
Schrotthandel Speckmann und Metall&Recycling AG wird gek?ndigt.
Das ist das Ergebnis einer knapp zweist?ndigen Diskussion zwischen Bahnhofsanliegern und Stefan Heinrich, dem zuk?nftigen
Betreiber der Bahnstrecke Halver-Oberbr?gge.
B?rgermeister Rainer Filling hatte zu der Veranstaltung ins Restaurant „Berliner Platz“ eingeladen. Das Interesse war gro?.
Weit ?ber 60 Halveraner waren gekommen.
„Wir halten die Forderungen der Anlieger f?r berechtigt“, lie? Heinrich keinen Zweifel. Die wehren sich vehement gegen
weitere Bel?stigungen durch L?rm, Gestank und Staub, die von den beiden am Bahnhof ans?ssigen Firmen ausgehen – und mit denen
die Schleifkottenbahn erst einmal zusammenarbeiten will – bis sie vom Bahngel?nde verschwunden sind.
Bedenken und Sorgen der Bewohner von Tannenweg, S?dstra?e, Oesterberg und Wiesenstra?e w?rden schnell ausger?umt sein,
versprach Heinrich: „Daran werden wir arbeiten.“ Und: „Wenn wir unser Versprechen unter Beweis gestellt haben, wird man sehen,
da? die Bahn eine positive Sache f?r die Stadt ist.“

Was am Dienstag Abend halbwegs friedlich endete, begann emotionsgeladen. „Wir werden uns wehren, sie m?ssen uns von den
Schienen wegtragen“, drohten Anlieger f?r den Fall, das den beiden
umstrittenen Unternehmen eine Zukunft gegeben wird.
„Wir sind darauf angewiesen, das die beiden Firmen verschwinden, umso einfacher wird f?r uns der Betrieb der Bahnstrecke.
Wir brauchen das Geld aus dem Verkauf des von uns nicht ben?tigten Gel?ndes f?r die Instandsetzung der Bahnstrecke von Halver
nach Oberbr?gge,“ konterte Stefan Heinrich. Wiederholt betonte er: „Wir stellen der Stadt das Gel?nde zur Verf?gung.“
Schnittstelle sei etwa auf H?he des Kulturbahnhofes.
„Sofort nach der Vertragsunterzeichnung zusammensetzen“, das schlug SPD-Fraktionschef Volker Arnold vor. Dann m?sse schnell
?ber einen Bebauungsplan entschieden werden. Arnold: „Bis der rechtskr?ftig ist, dauert es zwei Jahre“. Ein Zeitraum, der der
Schleifkottenbahn entgegenk?me, wie Heinrich betonte. Denn nicht gekl?rt ist der Inhalt des Pachtvertrages, den die Metall &
Recycling AG mit der ehemaligen Bundesbahn hat.

„Wir gehen aber davon aus, das die Metall AG 1999 in Halver Geschichte ist,“ versicherte Heinrich. Die Firma wolle weg,
„lieber heute als morgen“. In Neuss habe sie schon Grundst?cke erworben, die planungsrechtlichen Dinge dort w?rden laufen.
Nach der Vertragsunterzeichnung am 1.April m?sse sofort ein Entwidmungsantrag f?r das von der Schleifkottenbahn nicht
ben?tigte Gel?nde gestellt werden, forderte Volker Arnold. Sonst k?nne kein Bebauungsplan in Angriff genommen werden.
Der Antrag mu? an das Bundesbahnverwaltungsamt in Bonn gestellt werden. „Die entscheiden schnell“, versicherte Stefan
Heinrich.
„Wenn das Problem mit den zwei Firmen gel?st ist, erfahren sie gro?e Akzeptanz“, erfuhr Stefan Heinrich aus den Reihen der
Anlieger. Gewarnt wurde er aber auch: „Wir werden die ganze Angelegenheit genau beobachten und voll zur?ckschlagen, wenn die
Firmen bleiben“.

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU


Bahngelände: Stadt ohne Vorkaufsrecht / Option erlischt bei Streckenbetrieb

Halver (bo) – Die Stadt Halver steht hinter der Reaktivierung der Bahnstrecke nach Oberbr?gge. Sollte die Schleifkottenbahn
GmbH jedoch auch das Sagen ?ber das Gel?nde zwischen Kulturbahnhof und S?dstra?e erhalten, w?re man im Rathaus alles andere
als gl?cklich. „Ich bef?rchte eine Verfestigung des jetzigen Zustandes, falls die Firmen auf Dauer als Kunden gewonnen werden“,
machte Stadtdirektor Kammenhuber gestern deutlich, da? er die Felle f?r eine Wohnbebauung auf dem Komplex Lieder und die
Anbindung des Oesterberges an die Innenstadt davonschwimmen sieht, wenn das Grundst?ck in die H?nde der Schleifkottenbahn
gelangt.

Eine Haltestelle vor dem Kulturbahnhof f?r den Personenverkehr und gegebenenfalls ein G?terumschlagplatz in H?he des
Umspannwerks der Elektromark – zu erreichen ?ber ein Nebengleis – sind st?dtische Vorstellungen, die den Eisenbahnfreunden
offenbar nicht weit genug in ihren Nutzungs?berlegungen gehen. Das macht die Hoffnung von Mitgesellschafter Heinrich deutlich,
die Metall AG vor Aufgabe des Standortes noch f?r zwei Jahre ?ber die Schiene bedienen zu k?nnen.
Das Recyclinguntemehmen, ein Schrotthandel und die Raiffeisen-Warengenossenschaft waren die letzten Kunden der Deutschen
Bahn AG. Wird sie – worauf vieles hindeutet – in naher Zukunft mit der Schleifkottenbahn GmbH handelseinig und kommt es zur
Reaktivierung der Bahnstrecke, erlischt f?r die Stadt Halver das einst erk?mpfte Vorkaufsrecht f?r das Gel?nde zwischen
Kulturbahnhof und S?dstra?e.

Quelle: Allgemeiner Anzeiger


Schleifkottenbahn GmbH vor Kauf der Bahnstrecke / „Übereinkunft in allen wesentlichen Punkten mit der Bahn“

Halver (iwo) – Nachdem der erste Schritt vollbracht und aus der Arbeitsgemeinschaft Schleifkottenbahn eine GmbH geworden ist,
steht jetzt der zweite bevor: der Kauf der Bahnstrecke Halver – Oberbr?gge und des Gel?ndes am Kulturbahnhof. Die
Voraussetzungen daf?r wurden am Dienstag mit der Deutschen Bahn AG, Gesch?ftsbereich Netz, in Duisburg geschaffen. „Wir
konnten in allen wesentlichen Punkten ?bereinkunft erzielen“, freut sich Mitgesellschafter Stefan Heinrich. Nun gehe es nur
noch darum, den Kaufvertrag innerhalb der n?chsten vier Wochen unterschriftenreif zu gestalten.
Einige ?nderungen seien in puncto Altlasten n?tig geworden, da der Bahn AG neue Erkenntnisse vorl?gen. „Eine im letzten
Quartal durchgef?hrte Untersuchung hat ergeben, das f?r das Bahngel?nde kein Sanierungsbedarf vorhanden ist“, berichtet
Heinrich. Nun sei am Dienstag eine m?ndliche Vereinbarung getroffen worden, da? sich die Bahn AG, sollte sich doch noch ein
Handlungsbedarf ergeben, in gewissem Umfang an m?glicherweise sp?ter entstehenden Kosten beteilige. Und dies gelte es noch,
in den Kaufvertrag aufzunehmen.
Die Summe, die die Schleifkottenbahn GmbH f?r die Strecke Halver – Oberbr?gge und das rund 30 000 Quadratmeter gro?e
Bahngel?nde auf den Tisch legen mu?, liegt bei f?nf Millionen Mark. Wie berichtet, ist die H?lfte davon als Eigenkapital der
f?nf Gesellschafter vorhanden.

Sobald der Vertrag unter Dach und Fach ist, will die GmbH den Eisenbahnverkehr auf „ihrer“ Strecke wieder aufnehmen. „Und da
die Metall AG voraussichtlich noch zwei Jahre an ihrem Standort in Halver bleibt, k?nnten wir das Unternehmen auch solange
noch ?ber die Schiene bedienen“, so Stefan Heinrich.
Parallel dazu will die GmbH auch Interessenten f?r andere Nutzungen suchen. Eigene Geb?ude auf dem „Noch-Bahngel?nde“ zu
errichten, daran denkt das junge Unternehmen vorl?ufig nicht. Au?er den selbst ben?tigten Bereich vor der Umgehungsstra?e bis
etwa zur H?he des Kulturbahnhofs sollen die Fl?chen entsprechend der laut Rahmenplan angedachten Wohnbebauung zur Verf?gung
gestellt werden.
In den n?chsten Wochen sollen schon erste Instandsetzungsarbeiten entlang der Strecke vorgenommen werden. Heinrich: „Sobald
die Schilder ‚Heimatbahnhof Halver‘, die laut Bahn-Vorschriften am Schienenlastwagen angebracht sein m?ssen, da sind, wird
damit begonnen.“ Da dies noch vor der Vertragsunterzeichnung geschehen k?nne, sei mit der Bahn AG abgesprochen.

Quelle: Allgemeiner Anzeiger


Schleifkottenbahn AG: Finanzierung ist gesichert / Heinrich: Gute Eigenkapitalbasis durch Beteiligungen

Von R. Kahlke

Oberbr?gge. Die Arbeitsgemeinschaft Schleifkottenbahn (AG) setzt weiter auf den Betrieb der Strecke Halver-Oberbr?gge. Die
Finanzierung ist gesichert.
Das best?tigte Sprecher Stefan Heinrich auf WR-Anfrage. Derzeit werden die Vertr?ge ausgearbeitet. Heinrich: „Wir haben
einen Investor gefunden.“ Damit sei der Kauf des Bahngel?ndes sichergestellt.
Als Kaufpreis sind 1,5 Millionen Mark im Gespr?ch. Etwa die H?lfte sei durch Eigenkapital sichergestellt. Die Finanzbasis
wurde durch stille Beteiligungen erreicht.
Noch im Dezember war Halvers Stadtdirektor Hans-J?rgen Kammenhuber davon ausgegangen, da? die Strecke stillgelegt werden
w?rde, da die AG Schleifkottenbahn die Bedingungen nicht erf?llen w?rde. Die Stadt Halver ist ebenfalls am Erwerb des
Bahngel?ndes (Bahnhofsareal) interessiert. Ist ein Betreiber f?r die Bahnstrecke vorhanden, hat dieser den ersten Zugriff.
Selbst wenn die Bahn AG das Stillegungsverfahren eingeleitet hat, kann der Betrieb auf der Strecke wieder aufgenommen werden:
Bis 1999 greift das Trassensicherungsprogramm des Landes.
Der Betrieb der Strecke ist inzwischen auch ?ber?rtlich auf Interesse gesto?en. Im Gespr?ch ist, das der Landesverband
Nordrhein-Westfalen des BUND als Gesellschafter mit „auf den Zug springen“ k?nnte.
Der BUND-Landesverband hat bereits den Betrieb einer Bio-Molkerei mit angeschoben. Auch beim Projekt „M?rkischer Landmarkt“,
das an der Heesfelder M?hle angesiedelt ist, will der BUND eine Anschubfinanzierung organisieren.
F?r Heinrich ist die Frage: „Was will die Stadt, das auf dem Bahngel?nde passieren soll?“ Wenn planerisch klar sei, wo es
langgeht, k?nne man auch weitere Investoren gewinnen. Heinrich: „Bisher h?rt man nur, was nicht passieren soll.“ Die
Schleifkottenbahn AG habe aber auch keine Probleme, „selber eine Planung aufzustellen.“

Quelle: WESTF?LISCHE RUNDSCHAU